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Research ProjectThe Public Negotiation of Justice in Transitions to Sustainability (JuTSy)

In der Debatte um den Übergang in eine kohlenstoffarme Wirtschaft wird der Begriff just transition (auf deutsch in etwa „gerechter Übergang“) zunehmend verwendet, meist, um die die Vereinbarkeit von Klima- und Umweltschutz, wirtschaftlichem Wachstum und sozialer Gerechtigkeit einzufordern. Verschiedene Interessengruppen schreiben dem Begriff der Gerechtigkeit jedoch unterschiedliche, ja sogar zuweilen gegensätzliche Bedeutungen zu. Jedoch hat die Art und Weise, wie Regierungen, Medien, die Zivilgesellschaft und der Privatsektor eine just transition definieren, Auswirkungen auf Politiken und Maßnahmen, die verabschiedet und durchgeführt werden, um ‚Gerechtigkeit‘ zu erreichen. Das Forschungsprojekt untersucht, welche unterschiedliche Bedeutungen von Gerechtigkeit Politiken im Zusammenhang mit dem Übergang zur Nachhaltigkeit prägen und die Unterstützung der Bürger*innen für diese Politiken beeinflussen.

Das Projekt konzentriert sich auf die öffentliche Debatte und Aushandlung von Gerechtigkeit in Lateinamerika und die Karibik (LAC), eine Region, die vom Klimawandel betroffen ist und Dekarbonisierungspolitiken verfolgt. Es stützt sich auf einen interdisziplinären Analyserahmen, der Wissen aus der Humangeographie, der Kommunikationswissenschaft und der Politikwissenschaft kombiniert, um das Verständnis dafür zu vertiefen, wie Gesellschaften just transitions aushandeln. Während eine geografische Perspektive darauf achtet, wie sich die Perspektiven auf Gerechtigkeit je nach räumlichem Maßstab unterscheiden können, bietet die Kommunikationsforschung Erkenntnisse darüber, wie Übergangsprozesse kommuniziert und eingerahmt werden. Die Politikwissenschaft wiederum hilft uns zu verstehen, was die Bürger als gerecht empfinden und welche Grundprinzipien (Verfahrens-, Verteilungs- und Anerkennungsgerechtigkeit) Vorrang haben.

Das Projekt startete im März 2024 und wird vom Heidelberg Center for the Environment (HCE) im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder für zwei Jahre anschubfinanziert.

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Workshop: The Production of Uneven Renewable Energy Spaces

Energy spaces are (re/co)produced by social practices such as discourses or governance processes, valuation, and technological innovations, or infrastructures. The goal of transitioning from fossil to renewable energy sources is closely linked to processes of (new) spatial differentiation and reconfigurations of old and new energy spaces.

The two-day workshop aims to deepen the conceptual debate on the (re)production of energy spaces while also discussing ongoing empirical work with a regional focus on South and Central America, Mexico, Southern Europe (Italy), and the MENA region.

JuTSy Team Members

Publikationen

Tabelle

  • Lehmann, R. & Tittor, A. (2023). Contested renewable energy projects in Latin America: bridging frameworks of justice to understand ‘triple inequalities of decarbonisation policies’. Journal of Environmental Policy & Planning 25(2): 182-193. Online first: 2021.
  • Porten-Cheé, P. (2017). Anschlusskommunikation als Medienwirkung. Der Einfluss von Relevanz und Qualität von Medieninhalten auf das Gesprächsverhalten. Nomos.
  • Porten-Cheé, P., Arlt, D. & Wolling, J. (2013). Informationssuche zwischen Energiepolitik und Energiespartipps. Einstellungs-Verhaltens-Relationen als Erklärungsfaktoren der aktiven Suche nach energiebezogenen Informationen. Medien & Kommunikationswissenschaft61(2), 183–201.